Wer nun den Krämer von der Alten Hamburger Poststraße aus entdecken möchte, kann diese von der Wansdorfer Chaussee bei Bötzow aus per Rad oder mit dem Bus 671 erreichen. An der Haltestelle "Bötzow-West, Kreuzung" zweigt die Poststraße als Allee in Richtung Waldrand (1,2 km) von der Hauptstraße ab. Auf dem Weg durch das Bötzower Bauernfeld erreicht man die Grundmoränenplatte des Glien, deren slawischer Name "glinny kraj" "lehmiges Land" bedeutet. Diese Bezeichnung wurde mit der Zeit auf den gesamten Nordosten des Havellandes ausgedehnt, der ab 1770 unter dem Landrat von Redern-Wansdorf gemeinsam mit dem Land Löwenberg sogar einen eigenen Kreis bildete.
Vom Lehm ist weiten Teilen des Krämers allerdings nicht viel zu sehen, da er nach der letzten Eiszeit mit Talsand aus dem unterhalb befindlichen Warschau-Berliner Urstromtal überdeckt wurde. Die vor rund 10.000 Jahren angewehten Dünen erreichen teilweise recht erhebliche Höhen (bis zu 72 m ü.M.) im Vergleich zum niedrigen Luchland (um 30 m ü.M.). Der Dünensand macht sich vor allem im östlichen Bereich der Poststraße bemerkbar, die sich hier zwischen Kiefern, Eichen und Buchen dem einstigen Ziegenkrug (3,4 km) entgegenschlängelt. Folgt man dem 600 Meter nach dem Waldrand schräglinks abgehenden Perwenitzer Pflaumenweg, kann man zum ökologisch interessanten Moospfuhl bei Perwenitz (4,5 km) bzw. über die ausgeschilderten Wege zur Zwölfbrüderbuche bei Wansdorf (3,0 km) gelangen.
An der Poststraße befand sich etwa 200 Meter vor dem Ziegenkrug am rechten Wegesrand seit 1803 eine als Meilenstein dienende Postsäule. Sie wurde 1981 wegen der Nutzung des Krämers als Übungsplatz nach Falkensee umgelagert, wo sie noch heute neben dem Rathaus steht. Auf ihrem Weg in Richtung Krämerpfuhl (3,9 km) ist die Poststraße gut befestigt und verläuft recht geradlinig durch den Forst, der hier von Kiefern und Birken geprägt wird. Die Gestelle zur Rechten führen über den einstigen Schießplatz, von dessen Nutzung zerfallene Gebäude und bloßgelegte Dünen Zeugnis ablegen. An der Hauptstraße Perwenitz-Vehlefanz angelangt, kann man sich überlegen, ob es weiter zur Speedwaybahn nach Wolfslake (rechts), zum Bus 671 nach Perwenitz (links; 3,5 km) oder zu Reckins Grab und Eiche (geradeaus und dann rechts; 1,6 km) gehen soll.
Über die Brücke bei Reckins Eiche gelangt man in einen stattlichen Kiefernhochwald. Folgt man dem dortigen Asphaltweg geradeaus und dann nach links, ist an seinem Ende wieder die Poststraße (1,5 km) erreicht. Will man sie nicht nach rechts in Richtung Flatow benutzen, empfiehlt es sich, nach Grünefeld (geradeaus; 3,3 km) oder Börnicke (nach 300 Metern schrägrechts und dann geradeaus) zu wandern bzw. zu fahren, wo auch der Bus 659 erreicht werden kann, der zwischen Nauen und Hennigsdorf verkehrt, meistens aber in Paaren mit dem Bus 671 nach Spandau verbunden ist.
Wer den Krämerwald und seine erlebenswerten Orte kennenlernen möchte, dem sei als Orientierungshilfe die 1995 herausgegebene Karte "Der Krämerwald im Glien" (Herausgeber: Amt Oberkrämer und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald) empfohlen. Freunden der Heimatgeschichte bieten unter anderem die Arbeiten von Hermann Wille (Kremmen) und Max Rehberg (Oranienburg) weitere interessante Einblicke in die Historie des Gliens.